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Lehrprojekt HörWissen. Forschen – Inszenieren – Verklanglichen

© MELANIE PUCHALLA

Wie lassen sich historische Ereignisse verklanglichen und dramaturgisch arrangieren und wie lässt sich Geschichte als hörbares Wissen - "HörWissen" - vermitteln? Eine Antwort auf diese Frage gibt das Lehrkonzept "HörWissen. Forschen - Inszenieren - Verklanglichen", das durch das gleichnamige interdisziplinäre und preisgekrönte Projekt entwickelt wurde. Mehr zu dem Projekt erfahren Sie hier. Das übergeordnete Ziel dieses Lehrkonzeptes ist es, Studieninhalte geisteswissenschaftlicher Fächer interdisziplinär, handlungsorientiert und praxisnah zu lehren, indem Studierende sich angeleitet ein Thema erarbeiten und dann zu "HörWissen" aufbereiten.

Pilot-Lehrveranstaltung im SoSe 2019

Im SS 2019 wurde dieses Lehrkonzept erstmals erprobt. Das Thema der Pilot-Lehrveranstaltung lautete "Der Westfälische Frieden von 1648 - (k)ein Grund zu feiern". Anhand von untergeordneten Schwerpunktthemen wie "Der Osnabrücker Handschlag", "Zentrale Personen der Friedensverhandlungen" und "Zeitgenössische Musik und Literatur im Kontext des Nürnberger Exekutionstages (1649-50)" gingen die Studierenden der Frage nach, wie die Friedensverhandlungen und der Friedenschluss zeitgenössisch wahrgenommen wurden und wie die Reaktionen zu erklären sind. Dazu erschlossen die Studierenden sich in Arbeitsgruppen ihr gewähltes Schwerpunktthema und bereiteten dieses dramaturgisch sowie klanglich-musikalisch zu "HörWissen" auf, indem sie ein Skript für ein Feature verfassten und dieses dann im Tonstudio produzierten.

Hier können Sie sich die Ergebnisse anhören:

  • Der entscheidende Brief - Isaac Volmar und der Westfälische Frieden (Lindemann, Lisa-Marie/ Schmidt, Jiska/ Schwarzbauer, Philip)
  • Der beseelte Frieden: Musik und Literatur zu den Nürnberger Exekutionstagen (Edwards, Tessa/ Melcher, Nadja/ Pohlmann, Amelie/ Sterna, Anika Charlotte/ Tebbe, Andreas)
  • "kurz gesagt" - 1. Folge: Der Osnabrücker Handschlag (Anneken, Luica/ Bellikli, Nasuh/ Kade, Wiebke)

Evaluation der Pilot-Lehrveranstaltung: innovativ, praxisnah und motivierend

Insgesamt sprechen die produzierten Features und das große Engagement der Studierenden für den Wert des HörWissen-Konzepts. Eine Evaluation ergab zudem, dass die Lehrveranstaltungsform dazu geeignet ist, zur Qualifizierung der Studierenden in Bezug auf Interdisziplinarität und Individuelle Profilbildung und Professionalisierung beizutragen.

Fortsetzung des "HörWissen"-Lehrkonzeptes

Sowohl im Projektteam als auch unter den Studierenden besteht Konsens darüber, dass das innovative Lehrkonzept "HörWissen" auch nach Auslaufen der Projektförderung Teil der Lehre sein sollte. Daher bieten Frau Prof. Dr. Siegrid Westphal und Frau Dr. Katja Barthel im WS 2019/20 die Lehrveranstaltung "HörWissen angewandt - Ein Stadtrundgang auf den Spuren Justus Mösers in Osnabrück" an. Sie ist für Studierende der Geschichtswissenschaft und der Germanistik geöffnet und hat zum Ziel, im Osnabrücker Möser-Jahr 2020 das Leben und Wirken Justus Mösers (1720-1794) mit den Studierenden aufzuarbeiten und in Form eines auditiven Stadtrundganges durch Osnabrück zu verklanglichen. Entsprechend inszenierte Audioprodukte sollen in Kooperation mit der Musikwissenschaft im Tonstudio produziert werden. Der Audio-Stadtrundgang soll nach Fertigstellung der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

"Tod auf dem Friedenskongress" - Ein Hörspiel von Studierenden im SoSe 2021

In Fortsetzung des Frühneuzeit-Projekts „HörWissen“ wurde im Rahmen des Seminars „Das Ringen um den Frieden“ im Sommersemester 2021 ein Hörspiel von Studierenden entwickelt. Die einzelnen Szenen des Hörspiels wurden von den teilnehmenden Studierenden des Seminars sowohl geschrieben als auch im Tonstudio mit Hilfe von studentischen Hilfskräften aus der Musikwissenschaft verklanglicht. Ziel war es, eine Geschichte zu entwerfen, für welche der Westfälische Friedenskongress den historischen Rahmen bildet. Auch die Geschichte beruht auf einem historischen Ereignis: die Ermordung des Osnabrücker Adligen Heinrich von Hetterscheidt. 

Wie angespannt die Situation kurz vor dem Friedensschluss in Osnabrück gewesen sein muss, zeigt die Aufklärung des Mordfalls im Hörspiel durch ein Ermittlertrio, das eine Verschwörung „von ganz oben“ wittert. Entlang der Ermittlungen werden der schwierige Weg zum Frieden und die Hindernisse, aber auch die Erfolge im entscheidenden Jahr 1648 aufgezeigt.

Hörspiel: Tod auf dem Friedenskongress