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Dr. Patrice G. Poutrus

Dr. Patrice G. Poutrus

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung / IMIS

patrice.poutrus@uni-osnabrueck.de

 

Kooperation des Stadtarchivs Hannover mit dem Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück beim Aufbau eines Einwanderungsarchivs

 

Ausgangspunkt für diese Kooperation ist die Feststellung, dass Hannover eine Einwanderungsstadt ist. Die Menschen, die aus anderen Teilen der Welt nach Hannover kamen, trugen und tragen ebenso wie deren Nachfahren erheblich zur gesellschaftlichen Vielfalt der Stadtgesellschaft bei. Die kulturellen und wirtschaftlichen Veränderungen sind weitreichend und nachhaltig. Im Stadtarchiv Hannover, dem ältesten Wissensspeicher der Stadtgesellschaft, wird diese Entwicklung bisher vor allem aus Unterlagen der Stadtverwaltung und politischer Gremien überliefert. Hier lassen sich zwar viele grundlegende Informationen über amtliche und politische Perspektiven gewinnen, die Vielfalt der Lebensstile und Lebenserfahrungen, insbesondere der Migrant*innen selbst, wird hingegen nur oberflächlich wiedergegeben. Diese Lücke soll mit dem Aufbau eines „Einwanderungsarchivs“ geschlossen werden. Es geht darum, Dokumente und Erinnerungen von Hannoveraner*innen mit Migrationserfahrungen gezielt zu sammeln, sie zu bewahren und ihre Geschichte für Forschung und Bildung zugänglich zu machen. Das Einwanderungsarchiv ist ein Baustein des geplanten „Bürger*innenarchivs“, das im Rahmen des Kulturentwicklungsplans 2030 der Landeshauptstadt Hannover eingerichtet wird.

Das Vorhaben ist komplex und bedarf einer ausgereiften Konzeption und Durchführung. Für ein umfassendes und wissenschaftlich basiertes Vorgehen kooperiert das Stadtarchiv Hannover mit dem IMIS der Universität Osnabrück (Prof. Dr. Christoph Rass, wiss. Leitung; Prof. Dr. Lale Yildirim; PD Dr. Frank Wolff). Die Durchführung des Projektes vor Ort hat Dr. Patrice G. Poutrus als wissenschaftlicher Mitarbeiter des IMIS zum 1. Dezember 2023 übernommen. Neben der wissenschaftlichen Expertise von Dr. Poutrus besteht seine Aufgabe insbesondere darin, auf eine enge Vernetzung zwischen dem Archiv und Menschen mit Migrationserfahrung oder migrantisch geprägten Vereinen oder Organisationen hinzuwirken. Von zentraler Bedeutung ist es dabei, Vertrauen zu schaffen, um gemeinsam die vielfältige Geschichte Hannovers dauerhaft zu dokumentieren. Die Laufzeit des Projektes ist bis zum 31. März 2025 gesichert.

 

 

Vita

Dr. Patrice G. Poutrus ist promovierter Historiker. Er hat zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der DDR, zu Migration und Flucht in beiden deutschen Staaten während des Kalten Krieges und zu Erinnerungen an das Ende der DDR, den politischen Umbruch und die Transformation in Ostdeutschland geforscht und umfangreich publiziert. Er war über mehrere Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschungen (ZZF) in Potsdam und an der Universität Erfurt. Auch war er Senior Fellow am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) in Wien und hat die Professur für Zeitgeschichte am Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle/ Wittenberg (MLU) sowie die Professur für Vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie spätmoderner Gesellschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/ Oder (EUV) vertreten. Zuletzt war er Gastprofessor am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) an der Technischen Universität Berlin.

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Publikationen

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