Herrscherwechsel im 2. und 3. Jh.: Von Domitian bis Maximinus Thrax |
DozentIn: |
Prof. Dr. phil. Christiane Kunst |
Veranstaltungstyp: |
Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen) |
Beschreibung: |
Bei dem von Augustus geschaffenen Principat handelt es sich mit Blick auf Entste¬hung und Wesen um ein verdecktes Machtsystem, das in besonde¬rer Weise auf die Person des ersten Princeps bezogen war, der die offene staatsrechtliche Fi¬xierung seiner Macht weitestgehend vermied. Insbesondere in der Nachfolgefrage wurde schon unter Augustus klar, dass ein dauerhaftes politisches Sy¬stem angestrebt war. Mit fortschreitender Zeit institutionalisierte sich faktisch das Kaisertum, dennoch blieb der Herrscherwechsel prekär. Vor allem zwei Strategien wurden zur Bewältigung angewendet, die auf die Erinnerung an den Vorgänger zielten und wesentlich dazu beitrugen eine Herrscheridentität des Nachfolgers zu inszenieren: Entweder erhob man den Vorgänger zum Gott (consecratio), oder man ächtete ihn, indem man die Erinnerung an ihn schwärzte (damnatio memoriae) und ihn so aus dem Kreis legitimer Vorgänger aussonderte. Im Seminar wollen wir uns Legitimierungsstrategien eines weitgehend institutionalisierten Principats zuwenden, das zu Beginn des 3. Jhs. beginnt unter Druck zu geraten. Es gilt zu überprüfen, inwieweit jeder Herrscherwechsel eine Minikrise darstellt. Zu diesem Zweck nehmen wir die Todesdarstellungen der Herrscher in den Blick, die häufig die Sicht der Eliten auf die Ereignisse spiegeln und fragen nach dem Umgang mit der kaiserlichen Memoria und die Präsentation eines Nachfolgers. Dass dabei auch die Kaiserfrauen in den Blick geraten, versteht sich von selbst. |
Ort: |
15/E28 |
Semester: |
WiSe 2024/25 |
Zeiten: |
Mo. 16:00 - 18:00 (wöchentlich) Erster Termin:Montag, 28.10.2024 16:00 - 18:00, Ort: 15/E28 |
Veranstaltungsnummer: |
2.220 |
Voraussetzungen: |
abgeschlossenes Einführungsmodul GES-EfAG_v1 |
Leistungsnachweis: |
Regelmäßige Thesenpapiere; aktive Teilnahme; Hausarbeit |
Bereichseinordnung: |
Veranstaltungen > Geschichte > Seminare |
Literatur |
Börm, H. Born to be Emperor. The principle of succession and the Roman monarchy, in, Wienand, J. (Hg.), Contested Monarchy, Oxford 2015, 239-264.
Christ, K.., Geschichte der römischen Kaiserzeit. München 62009.
Das römische Kaisertum des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr., in: Rebenich, S. (Hg.), Monarchische Herrschaft im Altertum, (Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 94), Berlin 2017, 413-432.
Flower, H.I., The Art of Forgetting. Disgrace and Oblivion in Roman political Culture, Chapel Hill 2006.
Grainger, J.D., The Roman Imperial Succession, Barnsley 2020.
Kunst, C., Der Leichnam des Princeps zwischen consecratio und damnatio, Potestas 1, 2008, 79-100.
Mlasowsky, A., Nomini ac fortunae Caesarum proximi. Die Sukzessionspropaganda der römischen Kaiser von Augustus bis Nero im Spiegel der Reichsprägung und der archäologischen Quellen DAI 111, 1996, 249–388.
Vössing, K., Kaiser Domitian - Der Kampf um seine Nachfolge und um seine Göttlichkeit longe tunc illi divinitas sua, Paderborn 2020. |
Weitere Informationen aus Stud.IP zu dieser Veranstaltung |
Heimatinstitut: Historisches Seminar/Geschichte
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